Wodurch zeichnen sich skandinavische Holzhäuser aus?
In skandinavischen Ländern ist nicht nur das Bauen mit Holz sehr verbreitet, auch die Verwendung vorgefertigter Teile für den Hausbau hat hier schon Tradition. Das Schwedenhaus ist inzwischen ein stehender Begriff für diese organische Art zu Bauen, die sich seit den 1960er-Jahren, trotz zunächst massiver Vorurteile, auch in Deutschland durchgesetzt hat. Skandinavische Holzhäuser zeichnen sich durch die hervorragenden Dämmeigenschaften des natürlichen Werkstoffs Holz aus, aber auch durch eine gestalterische Vielfalt, die sich manches Massivhaus zum Vorbild nehmen könnte.
Eigenschaften von skandinavische Holzhäusern
Skandinavische Holzhäuser lassen sich natürlich in klassischen Formen bauen, zum Beispiel mit den typischen, Falunrot gestrichenen Wänden und den weißen Sprossenfenstern der Schwedenhäuser. Die Bauweise skandinavischer Holzhäuser lässt aber auch einen modernen Baustil und eine zeitgemäße Fassadengestaltung zu. Sie können ebenso verputzte Fassaden erhalten, wie ein aus Steinen gemauertes Haus, und sehen dann genau so aus wie ein ganz normales, einheimisches Massivhaus. Mit einem Pultdach lässt sich das Raumangebot optimieren. Es ermöglicht aber auch eine besonders effiziente Nutzung des Sonnenlichts, sowohl für die Durchlichtung der Wohnräume als auch zur Einsparung von Heizenergie.
In Blockbohlenbauweise ausgeführt zeigen skandinavische Holzhäuser einen rustikalen Stil und auch das Wohnen nach amerikanischer Art lässt sich mit ihnen hervorragend realisieren. Ein Spitzdach mit Dachgauben, eine Solaranlage, ein Ziergiebel, ein Türmchen, ein begrüntes Dach oder schlichte Funktionalität, dem Ideenreichtum des Bauherren setzen skandinavische Holzhäuser praktisch keine Grenzen. Auch der Grundriss lässt sich freizügig den örtlichen Gegebenheiten des Bauplatzes anpassen.
Wer sich für skandinavische Holzhäuser entscheidet, schafft sich zudem die Möglichkeit, durch Eigenleistung die Baukosten zu senken. Der Selbstbauanteil lässt sich beim Hausbau in einem weiten Rahmen den eigenen Fähigkeiten, Ansprüchen und Kapazitäten anpassen. Vom schlüsselfertigen Schwedenhaus, über das Ausbauhaus, bis zum Blockbohlenhaus als Bausatz ist alles möglich. Der Eigenleistungsanteil muss auch nicht schon vor Baubeginn endgültig festgelegt werden. Hilfeleistungen lassen sich flexibel buchen, wenn erkennbar wird, dass sie nötig werden. Gerade beim Innenausbau bietet der Selbstbau mehr Freiheiten, das Haus nach eigenen Wünschen zu gestalten, und auch eine geringe Eigenleistung kann bereits deutliche Vorteile bringen. Skandinavische Holzhäuser machen es dadurch möglich, mit den vorhandenen Mitteln mehr Wohnträume zu realisieren.
Darüber hinaus profitieren skandinavische Holzhäuser von den vorteilhaften Eigenschaften, die das Holz als Baustoff besitzt. Holz dämmt wesentlich besser als Stein, sowohl Wärme als auch Schall. Der Bau von Energiesparhäusern und staatlich geförderten KfW-Effizienzhäusern ist für skandinavische Holzhäuser geradezu ein Heimspiel und das Wohnen in einem Niedrigenergiehaus spart bei den Heizkosten noch einmal. Holz wirkt aber zudem klimaregulierend, indem es Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt und in trockener Luft wieder abgibt. Das ist einer der Gründe, warum Holz im Wohnumfeld im Allgemeinen als angenehm empfunden wird. Vor Schäden durch stehende Nässe oder andauernde Feuchtigkeit, die Schimmel oder Fäulnis verursachen könnten, sind skandinavische Holzhäuser durch eine umweltfreundliche Imprägnierung zuverlässig geschützt.
Die Vorteile
Die wichtigsten Vorteile, die skandinavische Holzhäuser bieten, sind also die großen Spielräume bei der architektonischen Gestaltung, die günstigen Eigenschaften des Baustoffs Holz für das Wohnklima und die Umwelt, aber nicht zuletzt auch die vielen Möglichkeiten für Selberbauer, durch Eigenleistung die Baukosten zu senken oder mehr Haus für’s gleiche Geld zu bekommen.